Gusseisernes Tor der Sternwarte Heidelberg mit Abbildung von Sonne und MondSternenbeobachtung hat eine lange Geschichte in Heidelberg und wird auch heutzutage noch an der Universität betrieben. Anfangs wurde sogar noch in Heidelberg auf dem Königstuhl observiert, in der im 19. Jahrhundert gegründeten Landessternwarte. Wir haben daher einen Ausflug auf den Königstuhl gemacht, um etwas über die historischen Instrumente und die aktuelle Forschung zu erfahren.

Nachdem wir mit dem Bus angekommen waren, begrüßte uns Stefanie, Astrophysikerin und verantwortlich für unsere Führung, am Tor der Landessternwarte. Da sich ein Gewitter zusammengebraut hatte, beschlossen wir, zunächst in das kürzlich gebaute Haus der Astronomie zu gehen. Dort gab sie uns im Planetarium eine Tour zu den Planeten unseres Sonnensystems und erklärte uns, was man durch Beobachtungen und Sonden über sie gelernt hat. Danach verließen wir das Sonnensystem, um auf unsere Galaxis blicken zu können. Wir entfernten uns immer weiter von unserem Heimatstern und überblickten die verblüffende Ausdehnung der Galaxiencluster, Supercluster, Filamente bis an den Rand des beobachtbaren Universums.

So eingestimmt verließen wir wieder das Planetarium und Stefanie erklärte uns am Modell das HESS-Teleskop, an dem sie selbst arbeitet und hochenergetische kosmische Strahlung beobachtet. Sie zeigte uns auch ein Modell vom größten Radioteleskop Deutschlands und von einem Teleskop, welches in ein Flugzeug eingebaut ist.

Stipendiaten lassen sich in der Kuppel der Sternwarte ein riesiges Teleskop erklärenNach diesen Einblicken in die aktuelle Forschung gingen wir zurück zur Sternwarte, in die große Kuppel. Dort konnten wir ein großes 40 cm Linsenteleskop bestaunen, womit früher auf Fotoplatten Bilder des Himmels angefertigt wurden. Die damaligen Astronomen waren nicht zu beneiden, da sie die ganze Nacht bei Frost oder Hitze das Teleskop überwachen und einstellen mussten. Die meisten Observationen geschehen bei Nacht, aber wenn man die Sonne untersuchen möchte, muss man tagsüber beobachten. Das hatten eigentlich auch wir vor, aber leider machte uns das eingangs erwähnte Gewitter einen Strich durch die Rechnung. Stattdessen durften wir die Sammlung von Meteoriten bestaunen.

Nach diesem sehr informativen Nachmittag verabschiedeten wir uns von Stefanie und landeten gleich in einem kräftigen Schauer, weswegen wir durchnässt, aber um einiges schlauer, nach Heidelberg zurückkehrten.