Der Besuch des Wissenschaftskollegs zu Berlin ist als Einstieg in unsere geplante Themenreihe zu den 17 Globalen UN-Zielen zur Nachhaltigkeit 2019/20 gedacht. 10 Stipendiatinnen und Stipendiaten sowie 3 Mitglieder des DAAD-Freundeskreises trafen sich am 4. Juni 2019 vor der historischen Villa im Grunewald, die nach einer langen Geschichte von der Stadt Berlin nun Eigentum des Stadt Berlin und Sitz einer der renommiertesten Wissenschaftseinrichtungen in Europa ist.

Das Wissenschaftskolleg zu Berlin, 1981 gegründet, lädt international anerkannte wie auch jüngere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt zu einem mehrmonatigen Aufenthalt ein und gibt ihnen die Möglichkeit, sich frei von Verpflichtungen auf ein selbstgewähltes Arbeitsvorhaben zu konzentrieren. Den ca. 40 „Fellows“ bieten sich optimale Arbeitsbedingungen und der Austausch mit einer herausragenden Forschergemeinschaft. Die Finanzierung erfolgt durch die Bundesregierung und das Land Berlin. (www.wiko-berlin.de)

Wir wurden vom Wissenschaftlichen Koordinator des WiKo, Prof. Dr. Daniel Schönpflug, empfangen, der uns die Entwicklung des Wissenschaftskollegs zu einem der anerkannten internationalen Zentren für „Advanced Studies“ erläuterte. Daran schloss sich ein faszinierender Vortrag des brasilianischen Professors Dr. Thomas Lewinsohn über seine Jahrzentelangen Forschungen zu Biodiversität und Interdependenz von Fauna und Flora, hier: Insekten und Blütenpflanzen in Regionen Brasiliens, an. Prof. Lewinsohns Vortrag und die anschließende Diskussion führten uns dann von seinen exemplarisch bedeutsamen Studien zu den existentiellen  Folgen und Risiken der heutigen Umweltbedrohung und -Zerstörung hin. Desinformiertheit, Gleichgültigkeit von großen Teilen der Weltbevölkerung, sowie fragwürdige Prioritäten und Untätigkeit von Regierungen und Parlamenten stellen die Zukunft der menschlichen Existenz auf der Erde in Frage. Dringliches Umdenken und Handeln sind erforderlich.

Mit dem Schwerpunkt „Globale UN-Ziele“ will der DAAD-Freundeskreis Stipendiatinnen und Stipendiaten sowie die Mitglieder und Freunde in den nächsten Monaten mit verschiedenen Themen zu diesen globalen Existenzfragen konfrontieren. Die Regionalgruppe Berlin möchte durch den internationalen Dialog unter jungen Wissenschaftlern hierzu einen Beitrag leisten und auch ihr 40jähriges Bestehen im Jahr 2020 feiern.

Text: Günter Kipfmüller