Bei den Bayernwahlen im Oktober 2018 verlor die CSU erst zum zweiten Mal in der Nachkriegsgeschichte die absolute Mehrheit. Den deshalb notwendigen Koalitionsgesprächen und dadurch bedingten Veränderungen der Abläufe in der Staatskanzlei verdankten es die 29 Teilnehmer aus der Regionalgruppe München, dass wir im Rahmen unserer Führung die Stühle der Minister im Sitzungssaal „besitzen“ konnten.

Die Staatskanzlei, sozusagen das Weiße Haus Bayerns, dient als Exekutivorgan des Ministerpräsidenten, gegenwärtig Markus Söder, und koordiniert die Aktivitäten der Bayerischen Staatsregierung. Unser Referent, der für internationale Themen zuständig ist, erläuterte die Aufgaben der Staatskanzlei auf Länderebene, ihre Lobbyarbeit in Bonn und Brüssel wie auch ihr internationales Engagement vor allem im Wirtschafts- und Kulturbereich. Die vielen schlauen Fragen vor allem dazu, wodurch und warum sich Bayern kulturell und in seiner Wirtschaftsleistung von anderen Bundesländern abhebt, kamen sichtlich gut an, so dass unser Guide, der uns bereits im Herbst 2017 durch das Gebäude geführt hatte, in Aussicht stellte, sich auch im nächsten Jahr Zeit für uns zu nehmen.

Das Gebäude selbst wurde 1989 bis 1993 am Rand des Hofgartens der Residenz um die Kuppel des im Krieg weitgehend zerstörten Armeemuseums herum gebaut. In der Kuppelhalle war gerade ein Rednerpult für eine offizielle Veranstaltung aufgebaut, das sich als perfekte Requisite für lustige Fotos erwies. Reihum stellten sich Stipendiaten ans Pult und probierten staatsmännische Posen. Das gelang schon recht gut.

Sibylle Wahl, RG München

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