Freundeskreismitglied mit Spendenaufruf

DAAD-Alumna Beate Böhme schrieb einst ihre Diplomarbeit in Mozambik und unterstützt heute Hilfsaktionen für das südostafrikanische Land.

Liebe Mitglieder des DAAD-Freundeskreises, die Nachricht von den verheerenden Folgen des Zyklon Idai in Mosambik, Simbabwe und Malawi und die Bilder der zerstörten Hafenstadt Beira in Mosambik schmerzen. Vor 14 Jahren habe ich mit Unterstützung des DAAD meine Diplomarbeit am GIS-Zentrum der Universidade Católica de Moçambique in Beira geschrieben, habe einen Großteil meines 5-monatigen Aufenthaltes in der Stadt verbracht und die Region mit ihren Bewohnern ins Herz geschlossen. Zu sehen, dass von der Stadt kaum etwas übriggeblieben ist und wie die Menschen vor Ort leiden und den Verlust von Familienangehörigen, Freunden und Hab und Gut verkraften müssen, tut mir unendlich leid.

Als Mitglied des DAAD-Freundeskreises möchte ich deshalb Euren Blick und Eure Aufmerksamkeit auf Südostafrika richten. In der Nacht vom 14. auf den 15. März traf der Zyklon Idai auf die mosambikanische Küste und fegte mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 170 Kilometern pro Stunde und starken Regenfällen über die südostafrikanische Region hinweg. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen sind mehr als zwei Millionen Menschen in Mosambik, Simbabwe und Malawi betroffen und dringend auf Hilfe angewiesen. Diese Länder zählen zu den ärmsten Ländern der Welt. Die UN sprechen von der möglicherweise bisher schlimmsten Unwetterkatastrophe in der südlichen Hemisphäre. Besonders schwer wurde Beira getroffen, wo ca. 500.000 Menschen leben. Nach ersten Schadensmitteilungen sind dort rund 90% der Gebäude und 80 % der Ernten zerstört.

Nach dem Wirbelsturm stehen nun Hunderttausende vor dem Nichts, die Menschen sind schockiert, traumatisiert. Nach Regierungsangaben kamen in den drei betroffenen mehr als 600 Menschen ums Leben. Hunderte werden vermisst. Teile der Region sind nach wie vor nicht zugänglich und von jeglicher Hilfe abgeschnitten. Es fehlt akut an Trinkwasser, Lebensmitteln, Medikamenten und Notunterkünften. Das volle Ausmaß der Schäden wird erst vollständig erkennbar sein, wenn die Überschwemmungen zurückgegangen sind. In den Überschwemmungsgebieten mit wenigen Toiletten und sauberem Trinkwasser besteht ein großes Risiko an Krankheiten. In Mosambik werden mittlerweile mehr als 1000 Cholera-Fälle gemeldet, die Angst vor dem Ausbruch von Epidemien , insbesondere schwerer Durchfallerkrankungen, steigt.

Mittlerweile sind zahlreiche Hilfsaktionen angelaufen, Notunterkünfte werden errichtet, Wasserreinigungsanlagen gebaut, die medizinische Versorgung aufgebaut und die Menschen mit dem Nötigsten versorgt. Nach wie vor zählt jede Unterstützung, auch Eure. Wer helfen möchte, kann dies beispielsweise über

In Berlin hat die Arbeitsgruppe Nothilfe Mosambik einen Spendenaufruf gestartet. Jeden Samstag und Sonntag im April sammeln sie in der Frankfurter Allee 147 Hinterhof, 10365 Berlin, Sachspenden:

  • Verpackte Nahrungsmittel (z.B. Salz, Reis, Bohnen, Zucker, Milchpulver, Konserven wie Sardinen, Fertiggerichte), Seife, Waschmittel, Kerzen – Campingausrüstung (Decken, Zelte, Schlafsäcke, Matratzen, Streichhölzer, usw.)
  • Töpfe und Geschirr – Schulmaterialien (Ranzen, Stifte, Schreibblöcke, Hefte, Federtaschen, usw.)
  • Kleiderspenden (sauber, zusammengelegt)
  • Spielsachen Der Wiederaufbau der Region wird viel Zeit in Anspruch nehmen.

Bitte behaltet die Region und ihre Menschen im Blick. Es wäre schön, wenn Ihr diese Nachricht mit den Menschen in Eurem Umfeld teilt.

Vielen Dank für Eure Zeit, Euer Interesse und Eure Unterstützung.
Herzliche Grüße Beate Böhme

Kontakt: 0173 579 0168, beboehme16@gmail.com

Fotos:

  1. Einkauf für die Feldarbeit 2005: Ein Besuch auf dem Markt von Beira, um Ausrüstungsmaterial für meine Feldarbeit zu kaufen. Den Menschen fehlt es heute an Baumaterial, um ihre Häuser wieder aufzubauen. (Bildrecht Beate Böhme)
  2. Universität 2005: Der Campus der Universidade Católica de Moçambique in Beira, an der ich Teil meiner Diplomarbeit geschrieben habe. Bis die Bildungseinrichtungen nach dem Wirbelsturm Idai ihre Arbeit wieder aufnehmen können, wird es Monate brauchen. (Bildrecht Beate Böhme)
  3. Wohnhäuser Beira 2005: Ein Schnappschuss in 2005 auf dem Weg durch die Stadt. (Bildrecht Beate Böhme) Ein eigenes Zuhause haben derzeit Tausende Menschen nicht, sondern teilen sich in Notunterkünften den Platz.