September 2018 – Früh morgens versammelte sich unsere Gruppe in Berlin um ein einzigartiges Industriedenkmal zu besuchen. Die Fahrt führte uns an diesem sonnigen Tag zu dem Schiffshebewerk in Niederfinow. In Niederfinow kann man sogar direkt zwei Hebewerke sehen, denn neben unserem Ziel, dem alten Hebewerk von 1934, steht gerade ein neues größeres Hebewerk kurz vor der Fertigstellung. Welche Ingenieursleistung damals vollbracht wurde, erkennt man unter anderem daran, dass das neue Hebewerk in der Technik nicht stark von dem Alten abweicht.

Das Denkmal hat aber auch nach 84 Jahren noch nicht ausgedient und ist immer noch in Betrieb. Den Ablauf einer Schleusung konnten wir deshalb nach unserer Ankunft direkt zweimal während einer Schiffstour mit der „Münchhausen II“ hautnah miterleben. 36 Meter Höhenunterschied überwindet man in diesem Fahrstuhl für Schiffe. Eine kleine Dusche bei der Durchfahrt unter den Schleusentoren ist auch mitinbegriffen und sorgte für Erheiterung.

Nach der Mittagspause wurde uns in einer Führung sowohl die Geschichte des Kanals als auch die Technik des Schiffshebewerkes erläutert. Beeindruckend wurde uns geschildert, welche Zeitersparnis das Schiffshebewerk damals im Vergleich zur vorherigen aufwendigen Schleusentreppe eingeführt hat und welche raffinierten Patente bei der Konstruktion des Hebewerks verwendet wurden. Vor der Rückfahrt nach Berlin blieb noch etwas Zeit auf der oberen Etage des Hebewerks die grandiose Aussicht und das schöne Wetter dieses Tages zu genießen.