Gegen Ende November 2019 machten sich 19 DAAD-Stipendiaten und –Alumni samt Freunden aus 12 Ländern auf den Weg nach Andechs, dem zweitbeliebtesten Pilgerort Bayerns.

Schon auf der S-Bahn-Fahrt zum Startpunkt unserer Wanderung auf den heiligen Berg in Herrsching herrschte beste Stimmung. Am Bahnhof trafen wir uns mit einer Gruppe, die mit dem Auto nach Herrsching kam, und versüßten uns die kurze Wartezeit mit Spekulationen, ob wohl die Schwalben, die unter dem Dach am Wartehäuschen wohnen, „Geschenke“ fallen lassen würden.

Wie es sich für zünftige Pilger gehört, machten wir den Weg nach Andechs zu Fuß. Da wir sehr großes Glück mit dem Wetter hatten, war die Wanderung durch das romantische Kiental umso schöner. Zwar war es relativ warm für November, doch überraschte uns Vishna aus Sri Lanka dennoch mit ihrer Heißblütigkeit – sie bestritt die Wanderung kurzärmelig. Obendrein erwies sie sich als begnadete Entertainerin, so dass die knappe Stunde Fußweg flott verging.

In Andechs angekommen, wurde erstmal ausgiebig fotografiert, da sich die Alpen von hier oben wegen Föhnwetterlage besonders dramatisch präsentierten. Erneut Glück hatten wir, als in der wundervollen Klosterkirche während unserer Besichtigung gerade ein Orgelkonzert stattfand. Besonders die Teilnehmer, die noch nie ein barockes Bauwerk gesehen hatten, waren sehr beeindruckt.

Sinnigerweise hatten die meisten Wanderer Verpflegung mitgebracht. So konnten wir es verschmerzen, dass im Andechser Bräustüberl, das für unser Mittagessen vorgesehen war, kein Platz für uns zu finden war. Als Rückweg wählten wir eine andere Route, die ein Stück am Ammersee entlang führte. Ein weiterer Glücksfall: Als wir am See ankamen, erlebten wir einen sensationellen Sonnenuntergang.

Nach einer Stärkung direkt am Seeufer ging es hoch zufrieden zurück nach München und Freising.

Sibylle Wahl, RG München